Ein Workshop am Meer

Ich weiß noch, wie ich kurz nach dem Start in meine Selbstständigkeit von einer lieben Kollegin gefragt wurde was ich mir von dem neu gewählten Weg mit der Kamera wünsche. Wohin es gehen sollte. Ein bisschen so wie die klassische Frage „Was möchten Sie in 5 Jahren erreicht haben?“. Ich weiß noch, wie ich antwortete, dass ich gerne irgendwann Pferde mit ihren Besitzern fotografieren möchte.
Pferde sind schon seit ich klein bin an meiner Seite und Nicht-Pferde-Menschen können oft die besondere Verbindung zwischen diesen starken und doch sensiblen Tieren und ihren Menschen gar nicht greifen. Diese Beziehung in Fotos festhalten… hach ja, das war schon damals mein Traum.
Wenn man sich dann mit dem Thema „Pferde-Fotografie“ beschäftigt, sticht ganz, ganz schnell eine Fotografin besonders heraus: Alexandra Evang (http://www.alexandraevang.de).
Ihre Bilder sind in meinen Augen fast magisch. Voller Gefühl, Romantik und Freude.
Und so beschloss ich Ende 2016, dass ich sie im Jahr 2017 unbedingt kennenlernen wollte.
Gesagt – getan! Ich suchte ihre Workshop-Termine heraus (http://www.alexandraevang.de/blog/) und wollte im Sommer nach Hannover. Die Vorfreude war groß und so fuhr ich am Tag früh morgens los. Besonders weit kam ich allerdings nicht. Kurz hinter dem Berliner Ring blieb mein Auto mitten auf der Autobahn liegen. So etwas war mir noch nie passiert! Während ich auf den ADAC wartete, suchten Alex und Marko sogar Zugverbindungen für mich raus und grübelten in Hannover über einen Weg damit ich doch noch pünktlich ankommen konnte. Aber es half nichts. Bis das Auto abgeholt und die Werkstatt informiert war, war der Workshop schon im vollen Gange.
Dann eben einen anderer Workshop-Termin, dachte ich mir. Und dieses mal nach dem Motto „Wenn schon – denn schon“. Ich sah auf Alex Homepage immer wieder die Fotos, die sie in Holland am Strand machte und entschied dann eben zum nächsten Workshop dorthin zu fahren. Im September 2017.
Ich buchte also ein Hotelzimmer in Renesse und auch ein Mietauto – sicher ist sicher und noch einmal würde ich nicht so ein großes Vertrauen in meine alte Gurke von Auto legen.
Und so fuhr ich am 27.09.2017 los. Nach 11 Stunden kam ich endlich im wunderschönen Zeeland an. Viel gesehen habe ich an diesem Abend allerdings nicht mehr. Ich wollte nur schlafen.
Der Wecker klingelte dann allerdings schon wieder gnadenlos um 6 Uhr und sofort machte sich die Aufregung breit. Wie der Tag wohl werden würde? Wie wohl die anderen Teilnehmer sind? Würde ich den ganzen Input überhaupt in meinen von der Autofahrt so benebelten Kopf aufnehmen können? Und das wichtigste: würde der Regen, der unermüdlich gegen das Hotelfenster prasselte aufhören?
Es ging los und in der Hotel-Lobby traf ich schon direkt einige Workshop-Teilnehmer. Annika von www.annikaseiler-photography.de und Julia von www.facebook.com/junifotografie/ waren ebenfalls startklar und so ging es gemeinsam zum Treffpunkt.
Alex und Marko begrüßten uns ganz herzlich mit einer Umarmung und sofort war das Gefühl da, dass man beide schon Ewigkeiten kennt. Sie erklärte uns, das es ein voller Tag werden würde, da es nicht zwei Model-Paare zu sehen gäbe, sondern insgesamt 6 Pferde (unterschiedlichster Art) und ihre Menschen dazu.
Ach, ich freute mich so sehr.
Also ging es ein paar 100 Meter an den Strand und Alex erklärte uns erst einmal einiges zum Ablauf eines Shootings mit Pferden, zum Licht und zur passenden Kameraeinstellung. Alles ganz verständlich.
Und dann ging es direkt los.
Coco war unser erstes Model und sie brachte ihre beiden <3-Pferde/Ponys mit, Amacho und Pö. Mit Amacho starteten wir. Die liebe Coco ist schon ein echter Profi vor der Kamera und strahlte ganz viel Ruhe aus, die sich auch auf ihren Haflinger ausbreitete. Er vertraute ihr total – ein wirklich tolles Team:
Und dann kam Pö dazu. Ich muss gestehen, dass ich bei seinem Anblick sofort überlegte wie man die Mähne eines Ponys so gepflegt aussehen lassen kann. Bei meinem Pony klappt das nie – da bin ich schon zufrieden, wenn die Mähne nicht allzu ausgefranst ist. Und dann stand da Pö mit seidenglänzender, langer Walle-Walle-Mähne – ein Traum von einem Pony.
Pö legte sich ab und wir machten als erstes ein paar Familienbilder:
Ja und dann war klar, dass Pö ein Einhorn werden musste. Also: runter ans Wasser und das hübsche Einhorn fotografiert:
 
Unser nächstes Paar waren Nina und ihr American Paint Horse Wallach Devon. Nina ist Trainerin bei www.pferdvertraut.de – bitte schaut Euch diese Seite mal an. Dort wird auch von Devon erzählt und in welchem Zustand er zu Nina kam. Es ist eine sehr berührende Geschichte. Nina hat für ihre Arbeit und Aufgaben meinen allergrößten Respekt.
 
Dann war schon die erste Speicherkarte voll und wir fuhren für den Theorieteil in ein süßes, kleines Café, deren Besitzer uns so herzlich begrüßten und willkommen hießen. Nach dem riesigen Frühstück ging es an die der Bildbearbeitung. Besonders schön fand ich, dass wir alles auch anhand der Bilder von dem Morgen-Shooting ausprobierten. Alex erklärte Schritt für Schritt und ganz offen wie sie vorging und beantwortete sämtliche Fragen.
Nach dem mein Kopf dann irgendwann rauchte, war es an der Zeit für unser Mittagessen. Während wir dort so gemütlich saßen und Burger aßen, regnete es draußen unermüdlich.
Und pünktlich zum zweiten Fotografie-Teil war sie dann ganz plötzlich da: die Sonne. Als hätte Tigger sie mitgebracht. Tigger, der gut gelaunte Haflinger-Quarter-Mix. Für ihn war das alles ein großes Abenteuer und er ließ sich von Lisa, seiner Besitzerin, für alles begeistern. Ach, ich mochte beide sofort:
Sogar mit Bodypainting:
Und auch das Zauberlicht überraschte uns mit einem tollen Sonnenuntergang:
 
Fuego und Tequila von Emotion Pferd – zwei andalusische, schwarze Kraft-Pakete,  die oft auch in Filmen als Stunt-Double zu sehen sind, standen als nächstes vor unseren Kameras. Mit den zweien gab es dann wahnsinnige Action-Bilder. Mit viel Spaß fetzten sie den Strand entlang.
 
Ja und ein paar ruhige Kuschel-Bilder im Sonnenuntergang gingen natürlich auch:
Und nach 12 Stunden Workshop-Zeit wurde es plötzlich dunkel und mir wurde klar, dass der Tag zu Ende ging.
Meine Speicherkarten waren randvoll und ich von den ganzen Eindrücken total geflasht. Die Zeit in Renesse war einfach großartig und trotz der langen Autofahrt waren meine kreativen Akkus aufgeladen. Ich hatte plötzlich ganz viele Ideen und steckte voller Tatendrang. Ab jetzt möchte ich viel öfter Mensch-Pferde-Paare vor meiner Kamera sehen und habe auch schon einige anstehende Shootings, auf die ich mich irre freue. Zwar nicht am Strand, aber ich denke, dass man bei uns auf den schönen Wiesen, Feldern und Wäldern auch tolle Fotos machen kann.
Da bleibt mir nun am Ende dieses Blog-Eintrags nur noch eins zu sagen: DANKE.
Danke an Alex und Marko für diesen besonderen Tag, der mir so viel gebracht und ermöglicht hat. Eure Arbeit ist wirklich großartig und ich freue mich darauf Euch wiederzusehen.
Danke auch an unsere Models:
Coco mit Amacho und Pö von www.facebook.com/CremissimoSLH/
und
Toni und Patricia mit Fuego und Tequila von www.facebook.com/EmotionPferd/
Und Danke an die anderen Teilnehmer – wir waren doch wirklich eine klasse Truppe.
Alle Bilder sind beim Workshop von Alexandra Evang Photographie entstanden.